Kommunikation mit Hirn und Herz
In meiner Arbeit als Trainer und Mediator mit Teams und Führungskräften zeigt sich, dass es bei den mangelnden Kommunikationskompetenzen oft um aktives und sinnerfassendes Zuhören geht.
Meine Erfahrungen mit Teams werden von Untersuchungen von Francesca Gino, eine US-amerikanische Professorin der Harvard Business School[1] bestätigt.
Leadership im Zuhören
Gino untersuchte die Kompetenzen erfolgreicher Teams in Unternehmen. Dazu hat sie sich erfolgreiche internationale Firmen wie z.B. Pixar und Webasto angesehen.
Gino hat 6 Werkzeuge identifiziert, um Mitarbeiter durch Trainings zur erfolgreicheren Kommunikation miteinander zu führen. An erster Stelle steht das Leadership-Training im Zuhören. Dabei geht es darum, Angestellten und Führungskräften das Zuhören statt nur das Reden beizubringen.
Sinnerfassendes Zuhören ist ein Zusammenspiel aus Sehen, Hören, Denken, Verstehen und Sprechen. Erst durch das Zusammenspiel der einzelnen Elemente kann ein Team miteinander und nach außen erfolgreich kommunizieren.
Internationale Unternehmen haben dies erkannt und konzipieren daher firmeninterne Seminare in denen die Führungskräfte im aktiven Zuhören geschult werden.
Disaster: Folgen des Scheiterns
Die Folgen des Scheiterns des aktiven Zuhörens sind weitreichend: Führungskräfte und Angestellte die nicht zuhören (können)….
- verursachen Konflikte, die sie vermeiden könnten
- verpassen die Gelegenheit Projekte und Gespräche fortzuführen
- entfremden die Menschen, die nicht gehört wurden
- verringern die Effektivität des eigenen Teams.
Gino fand heraus, was die Ursachen des fehlenden Zuhörens sind:
- Wir wollen selbst gerne im Mittelpunkt stehen
- Wir befürchten, dass wir nicht zu Wort kommen, wenn wir nicht unterbrechen
- Wir glauben unsere Ideen sind besser als andere Ideen. Unsere Ideen sollten zuerst gehört werden.
Vorteile des Zuhörens
Ein weiteres Resultat der Untersuchungen von Professorin Gino war eine Liste der Vorteile des Zuhörens. In Teams in denen zugehört wurde zeigten sich folgende Effekte:
- Jeder erhält genügend Raum um die Situation nachvollziehen zu können und um sich gegenseitig verstehen zu können.
- Es wird einfacher sich auf die Mission / das Ziel zu fokussieren
- Die Anerkennung von Aussagen anderer Teammitglieder nimmt zu.
- Das eigene Ego bekommt weniger Raum und das Engagement der Gruppe nimmt zu.
[1] Francesca, Gino: “Cracking the Code of Sustained Collaboration. Six new tools for training people to work together better” Seite 73-81 in “Harvard Business Review, November-December 2019.
Wer profitiert von diesem Training?
Mit diesem Seminar wende ich mich an Teams und Führungskräfte. Anhand von aktuellen Forschungsergebnissen (z.B. aus der Gehirnforschung) und Best Practice Beispielen aus internationalen Unternehmen können die Teilnehmer selbst ihre Kompetenzen des aktiven Zuhörens kennenlernen, anwenden und stärken.
Durch Storytelling, Gamification und impro-geprägte Rollenspiele erleben die Teilnehmer die eigenen Stärken im Zuhören, Nachfragen und Bewerten der (eigenen) Kommunikation in Teams.
Das Seminar findet in deutscher oder englischer Sprache statt.
Die Teams können die bewusst gewordenen und erworbenen Fähigkeiten sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich einsetzen. Die Führungskräfte sollten nach dem Seminar feststellen können, dass die Teamkonflikte weniger werden, die auf mangelnder Kommunikation beruhen.
„Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind, sondern wie wir sind.“ Immanuel Kant
Die Phase des Zuhörens ist für die Kommunikation im Team und damit für den Teamerfolg ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das Ziel des Seminars ist es, dass Teams miteinander sinnerfassendes aktives Zuhören kennenlernen, erleben und ausprobieren. Dabei lernen sie voneinander, überwinden psychologische Barrieren und erfahren viel über ihre eigenen Fähigkeiten.
Teammitglieder erfahren in dem Training, dass es eine Zeit gibt, um zuzuhören und eine Zeit um eigene Ideen auszudrücken. Durch das Zuhören sollen sie die Sichtweisen ihrer Mitarbeiter kennenlernen. Erst dann kommt eine Zeit in der sie ihre eigenen Ideen ausdrücken können und sollen.
Empathie und Feedback nehmen: Weitere Merkmale erfolgreicher Teams
Das zweite Merkmal erfolgreicher Teams in Unternehmen ist ihre Fähigkeit Empathie miteinander ausdrücken zu können. Das dritte Merkmal erfolgreicher Teams laut Francesca Gino besteht darin Feedback besser annehmen zu können. Hier geht es darum die eigene Innere Stimme zu erkennen. Dadurch wird es einfacher den Inhalt des Feedbacks von der Person zu trennen, die das Feedback gibt. Oft fokussieren Trainings auf Feedback geben und vernachlässigen dabei die Frage, ob wir dazu fähig sind Feedback entgegen zu nehmen.
Diese neuen Erkenntnisse bestätigen meine eigenen Erkenntnisse in der Arbeit mit Teams, dass der Erfolg einer Kommunikation fast mehr vom Empfänger als vom Sender abhängt. Gerade in Teams und in der Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führungskräften ist die Frage, ob jemand Feedback akzeptieren, verstehen, hören und zurückspiegeln kann von großer Bedeutung.
Ein weiteres Element der Master Trainings erfolgreicher Teams ist es Führungskräften und Angestellten abwechselndes Führen und Geführt werden zu vermitteln. Durch die Abgabe von Macht – z.B. durch Delegation – in und an Teams werden diese erfolgreicher.
Das fünfte Element hat mit der Klarheit der Botschaft zu tun. Botschaften sollten klar und so wenig abstrakt wie möglich sein. Dies gilt auch für Feedback. Oft sind wir im Feedback zu allgemein, um die Empfänger des Feedback nicht zu sehr zu kritisieren.
Das sechste und letzte Element, das Gino herausfand ist die Fähigkeit win-win-Interaktion im Team zu erleben. Abseits vom klassischen Kompromiss, geht es auch darum durch Fragen die Bedürfnisse aller Beteiligten zu identifizieren. Erst dann ist es möglich gemeinsam in kreative Lösungsprozesse einzusteigen.
Teamkommunikation: Master oder Disaster?
Zwischenmenschliche Kommunikation ist eine Kompetenz, die über Scheitern oder Erfolg zwischenmenschlicher Beziehungen entscheidet. Die Kompetenz des aktiven und sinnerfassenden Hörens gerät zunehmend unter Druck in Arbeitswelten in denen es um „höher, besser und schneller“ geht.
Psychologie der Kommunikation
John Gottman – ein US-Psychologe unterscheidet in der zwischenmenschlichen Kommunikation zwischen Master und Desaster in der Kommunikation. Die Meister unterscheiden sich von den Disastern darin, dass sie über bestimmte Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Darüber hinaus gehen sie anders mit Konflikten und in Konfliktsituationen mit ihren Mitmenschen um. Diese wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse verbinde ich in meinen Kommunikationsseminaren mit den Prinzipien der Gamification. Dadurch lernen Mitarbeiter und Führungskräfte in Teams miteinander und voeinander. Darüber hinaus baue ich die aktuellen Erkenntnisse der Gehirnforschung und aus der Kommunikationsforschung ein.